Eine wichtige Frage, die oft übersehen wird.
Gehört eine Person jetzt zu einer Gruppe oder nicht?
Klingt nach einer banalen Frage und doch wird sie selten gestellt. Oft gehen wir davon aus, dass es ja wohl allen klar sein sollte. Hier stecken viele Vorannahmen drin. Zum einen, dass ich glaube, wie die anderen Gruppenmitglieder die Sache sehen und zum anderen, dass aus irgendeinem Grund es vielleicht kulturell klar ist, wie diese Person zur Gruppe steht. Daraus leiten sich dann weitere Annahmen zum Umgang mit dieser Person ab.
In einem Agilen Team ist das ja auch klar definiert. Product Ownerin, Scrum Masterin und Entwicklerinnen gehören zum Team. Oder nicht? Wo ist der Business Analyst oder die Testerin?
Ich habe in meiner Teamgestalter Ausbildung gelernt mehr auf diese Feinheiten zu achten und sie diskutierbar zu machen. Wenn es allen klar ist, dann sollte das Gespräch darüber ja auch weniger als 10 Minuten dauern.

Und ja, oft ist es wirklich klar und genauso oft gibt es dann doch Nuancen, die schnell geklärt werden können und vielleicht auch regelmäßig reflektiert werden sollten.
Was ist beispielweise mit der Führungskraft der einzelnen Teammitglieder. Gehört diese zur Gruppe beim Planning oder nicht? Darf sie in unseren Slack-Channel mit reingucken?
Ein Praxisbeispiel aus meinem aktuellen Leben:
Ich stehe gerade vor der Herausforderung, dass genau ich diese Person bin, wo die Gruppendynamik für mich unklar ist. Ich bin bei der letzten Ausbildungsgruppe von TeamworksPLUS® dabei. Weder als Ausbilder noch als Teilnehmender. Ich übernehme ab Gruppe 21 und möchte auf dem aktuellen Stand sein, eventuell Feinheiten erkennen und für die Teilnehmenden schon als Gesicht für spätere Fragen zur Verfügung stehen.
Wie integriert mich die Gruppe nun oder auch nicht?
Wie möchten die Ausbilderinnen mit mir umgehen?
Zur Ausbildung gehören Peer-Groups und ich vermute auch WhatsApp-Gruppen der Teilnehmenden. Gerade hier wird es spannend. Bin ich dabei oder nicht? Ich selbst habe die Ausbildung 2023 mitgemacht und kann daher gut Einblicke aus der Teilnehmenden-Sicht geben und so die Peer-Groups vielleicht bereichern.
Genauso könnte ich ihnen schaden, da der Austausch nicht so frei ist, wenn ich dabei bin.
Zum einen, dass man vielleicht nicht so offen ist und zum anderen, dass man meinen Worten vielleicht zu viel Gehör schenkt. Ich habe in dieser Ausbildungsgruppe eigentlich nicht viel zu sagen und bekomme vielleicht trotzdem den Expertenstatus zugesprochen und alle Blicke gehen dann nur zu mir. Dadurch könnte ich vielleicht sogar aus Versehen Aussagen treffen, die konträr zu Svenja und Thorsten sind.
Bin ich bei den Gruppenübungen dabei und was macht das mit der Dynamik? Mit wem gehe ich zum Mittagessen? Der Gruppe oder den Ausbilderinnen?
Du siehst also, es gibt oft viele offene Nuancen, wo wir uns häufig im Alltag durchwurschteln. Das funktioniert auch, da wir Menschen generell auf Kooperation ausgelegt sind. Das System ist also robust und verzeiht uns vermeintliche Fehler. Gleichzeitig kann es sehr schnell zu Missverständnissen führen und so das Potential der Gruppe schmälern.
Die Idee in der Teamgestaltung ist es nun hierfür Raum zu schaffen und genau das auf der Meta-Ebene zu diskutieren und zu reflektieren. Passt das, worauf wir uns vor einem Monat geeignet haben noch zum aktuellen Level der Gruppe?
Und ja, es braucht sicherlich auch eine gewisse Reife, um Themen genauso besprechen zu können und dabei alle gleichsam zu hören.
Ich freue mich jedenfalls auf Gruppe 20, da diese Gruppendynamik zum ersten Mal in dieser Form zum Tragen kommt und ich es auch noch live an mir erleben kann. 🤗
Gruppendynamik hat noch mindestens 3 weitere Dimensionen, die Du Dir sicherlich gut aus der Grafik ableiten kannst.
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