Znip Academy

Priorisierungsschmerz

Ohhh ihr Product Ownerinnen, ich verstehe endlich euren Schmerz!

Henry beim Spielen mit seiner Tochter unter dem Spielebogen

„Na dann priorisiert doch einfach!“ „Und wenn du nicht weißt wie, dann nach Business Value!“, war bisher häufig von mir zu hören, wenn ich nicht viel Zeit hatte. Denn klar mein Ziel ist es viel Komplexität reduzieren.

Ich bin an der Stelle auch gern freund von einem wohlwollenden Diktator. Also eine Person, die das Backlog in priorisierte Reihenfolge bringt. Mit Verstand, Absprache mit den Stakeholdern und dem Rest des Teams natürlich. Dann wird – stark vereinfacht – nur noch abgearbeitet.

Doch was, wenn das Team nur eine Story pro Sprint schafft?

Wie ich darauf komme? Janina und ich haben ein KanBan-Board für unsere Tätigkeiten und einen Kalender. Wir sind sehr vereinfacht wie ein DevOps Team. Auf dem Board steht das Development und auf dem Kalender steht unsere Operation. Kommt was Dringendes dazu, dann wird das im Kalender eingetragen. Letzteres ist vor allem wichtig, da der Kalender auch die Kinderbetreuung steuert.

Ein Delphi-Kurs steht im Kalender, Impftermin, Kundengespräche, und Coachings. Buchhaltung, Website auf Stand bringen, Teamgestalterprüfung vorbereiten, neuen Online Kurs bauen und ein Buch mit dem lieben David zusammen schreiben stehen auf dem KanBan-Board.

Der Spagat

Nun stelle ich fest, dass mit kleinem Kind nicht mehr so viel Freizeit übrig ist. Bzw. ich die Zeit lieber mit meiner Kleinen verbringe um ihren Start in diese neue Welt so toll, wie möglich, zu gestalten. Daher schaffe ich nur noch eine Story pro Woche. Und diese muss auch kleiner sein als vorher.

Wie priorisiere ich also diese Punkte?

  • Neue Regale im Büro anbringen
  • Buch mit David schreiben
  • Workshops auf die Website
  • Prodcast schneiden
  • Steuererklärung vorbereiten
  • Online-Kurs
  • Radwechsel

Bisher stachelte ich meine POs an den BusinessValue zu ermitteln. Doch ich merke jetzt selbst, das ist gar nicht so easy für die genannten Tätigkeiten. Denn das sind größtenteils Enabler. Ich erzeuge mit ihnen keinen direkten Kundenwert. Was habe ich also auf Grund der Überforderung gemacht? Was mir Spaß macht, also mit meiner Kleinen spielen. Und auch das ist wiederum ein Enabler. 😉

Wie gehe ich nun in Zukunft vor? Ich schaue mir unsere User Journey an und schaffe Voraussetzungen. Das bedeutet, dass die Website wahrscheinlich wichtiger als der Podcast ist. Und ja das obwohl nahezu jede unserer Kundinnen eine individuelle Lösung bekommt. 😊 Genauso schafft mir das aufgebaute Regal wieder mehr Platz, so dass ich (hoffentlich) abends weniger wegräumen muss und damit hoffentlich das Buch in den Ops-Bereich verschieben kann und wieder jeden Abend, wenn meine Tochter schläft, eine halbe Stunde dafür habe.

Hast du weitere Tipps, wie man den Alltag priorisieren kann, wenn es nur noch eine Story pro Woche gibt?

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