Weniger Interventionen sind zielführender
„Mit Kindern lernt man die Welt neu zu entdecken.“
Meine Tochter ist noch nicht einmal eine Woche alt und schon hatte ich einige Aha-Momente, mit ihr, für mich. 😲
In den Ratgebern, die ich las ich, dass man mit Kindern nicht eine Intervention nach der anderen starten soll. Dies überfordert sie und die Situation beginnt wieder von vorn. 📖
Logisch, lehre ich auch an der Znip Academy und jeder Scrum Masterin, der ich begegne, dass wir eben bei Teams auch jede Intervention oder Änderung am Zusammenarbeitsmodell erst abwarten müssen ob sie Wirkung zeigt.
Und dann finde ich mich vorgestern Nacht wieder mit einem schreiendem Baby auf dem Arm, welches sich, von mir, vermeintlich nicht beruhigen ließ. Sie ist doch aber die wertvollste Person auf der Welt für mich! Ich will, dass es ihr gut geht! 😍
Und was habe ich falsch gemacht? Eine Intervention nach der anderen, weil ich nicht ganz genau wusste, was sie hat. Und damit habe ich bestimmt ihr System überfordert und eher noch mehr Chaos verursacht. Für eine Person, die unsere Welt erst kennenlernt. Natürlich in bester Absicht und doch mit eher überdenkenswerter Ausführung.🤔
Unsere tolle Hebamme wies mich dann noch einmal darauf hin, dass ich warten darf ob die Änderung, die ich gerade vorgenommen habe, auch Wirkung zeigt. Etwa 20 Minuten. Und siehe da, diese Nacht war es einfach nur Rumtragen und zack, tollstes Baby auf der Welt, nach nur wenigen Minuten! 🥰
Warum ich Dir das auf einem Kanal für Agilität erzähle? Wie häufig machen frische Teamgestalterinnen und Scrum Masterinnen ähnlich viele Interventionen, gleichzeitig oder kurz nacheinander, um dem Team zu helfen? Wir wollen doch, dass es unserem Team gut geht! Und schon zack, das Daily verschoben, das Planning umgestaltet und von Teams auf Slack umgestellt. Alles gleichzeitig, damit die Zusammenarbeit besser funktioniert. 😉 Und dann? Chaos und Verwirrung. 😄 Wir lehren unseren Agile Mastern immer 6 Iteration abzuwarten.
Ja, sicherlich kann man auf dem Weg schon eine weitere Sache ändern, doch dann brauchen beide eine These und Messkriterien. Und sollten nicht bereits am nächsten Tag schon wieder über Bord geworfen werden, nur weil es sich komisch anfühlt. Und ja, wenn ihr quartalsweise Zyklen habt, dann dauert das mitunter 1,5 Jahre bis wir sagen können ob es gut war. 😉
Also lasst uns mit unseren Kindern und mit unseren Teams mehr Ruhe bewahren und sie auf ihrer Reise begleiten.